Artikel in den OÖN, 6. November 2024

Wir sind nicht für Multitasking gemacht

Mehrere Aufgaben gleichzeitig zu jonglieren, stresst uns

Im heutigen schnelllebigen digitalen Zeitalter ist Multitasking allgegenwärtig, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Viele sehen darin den Schlüssel zu Effizienz, Schnelligkeit und letztlich Produktivität. Im wissenschaftlichen Sinne bedeutet Multitasking jedoch nicht das gleichzeitige Ausführen mehrerer Tätigkeiten, sondern das schnelle Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Aufgaben.

Mehr Stress, weniger Wohlbefinden

Ist unser Gehirn wirklich dafür geschaffen, mehrere Aufgaben fast gleichzeitig zu jonglieren?

Fördert Multitasking tatsächlich unsere Leistungsfähigkeit und Effizienz? Untersuchungen und Studien zeigen ein differenzierteres Bild: Multitasking belastet unser Gehirn und beeinträchtigt unsere Leistungsfähigkeit, erhöht gleichzeitig unser Stressniveau und hat erhebliche Auswirkungen auf Produktivität und unser Wohlbefinden.

Aus neurobiologischer Sicht gibt es Multitasking im eigentlichen Sinne gar nicht. Unser Gehirn kann sich immer nur auf eine, maximal zwei Aufgaben gleichzeitig konzentrieren. Wir können zum Beispiel Musik hören und dabei unsere Gedanken schweifen lassen – aber bei zwei anspruchsvollen Tätigkeiten wechselt das Gehirn zwischen beiden hin und her. Telefonieren und gleichzeitig Notizen machen bedeutet, dass wir nicht voll bei der Sache sind. Die Leistung sinkt drastisch, nur die Hälfte wird registriert. Die Fehleranfälligkeit steigt. Der Wechsel zwischen den Aufgaben kostet Energie und Zeit, was wiederum die Produktivität beeinträchtigt.

Diese kognitive Belastung beeinträchtigt die Konzentration und erhöht die Ermüdung. Langfristig kann diese Überlastung zu stressbedingten Erkrankungen wie Burnout führen. Menschen, die häufig viele Aufgaben gleichzeitig erledigen, haben Schwierigkeiten, sich an Informationen zu erinnern und effektiv zu nutzen. Ständige Ablenkungen erschweren es dem Gehirn, neue Informationen zu verarbeiten und zu speichern.

Fokus als Schlüssel zum Erfolg

Statt in die Falle des vermeintlichen Multitasking zu tappen, sollten wir uns bewusst für Fokussierung entscheiden. Effektive Aufgabentrennung, gezieltes Setzen von Prioritäten und die bewusste Zuwendung auf eine Einzelaufgabe können nicht nur die Konzentration steigern, sondern auch die Produktivität verbessern. Indem wir uns jeweils nur auf eine Sache fokussieren, können wir nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch Stress abbauen und unser Wohlbefinden steigern. Ein bewusster Umgang mit unseren kognitiven Ressourcen kann dazu beitragen, langfristig erfolgreich und stressfrei zu bleiben.

Wir, die Lebens- und SozialberaterInnen Oberösterreichs, unterstützen Sie gerne bei der Optimierung Ihres Zeitmanagements.

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